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Proklamation: 11. Oktober 2008, "Tag der Angehörigen psychisch kranker Menschen"
Die schweizerische Vereinigung VASK (Angehörige psychisch kranker Menschen) proklamiert den „Tag der Angehörigen“
Der 11. Oktober soll künftig schweizweit als Tag der Angehörigen anerkannt und begangen werden.
Dieser Tag findet erstmals am 11.10.2008, statt. Anlässlich dieses Tages veranstalten diverse regionale, kantonale VASK – Vereinigungen Events.
In Zürich wird an diesem Samstag, den 11. Oktober 2008 am Paradeplatz u. a. eine Plakatausstellung und eine Erstausgabe einer VASK Zeitung präsentiert.
Damit werden der Bevölkerung die Anliegen Angehöriger näher gebracht, die Tabus und Vorurteile angesprochen.
Warum ein Tag der Angehörigen:
Immer mehr Menschen erkranken an einem psychischen Leiden, masssiv betroffen sind auch Familienmitglieder und Freunde. Angehörige stehen plötzlich da und wissen nicht, wie Ihnen geschieht. Sie müssen den Betroffnen in eine Klinik bringen, vielleicht sogar einen fürsorgerischen Freiheitsentzug durchführen lassen. Die Krankheit und deren Hintergründe sind den Angehörigen meist fremd, ihre Rechte und Pflichten kennen sie kaum.
Viele Angehörige ziehen sich zurück und leiden im Stillen. Sie schämen sich, das Erlebte jemandem anzuvertrauen. Wer mag schon über die Schulden sprechen, die der Mann in einer Manie verursacht hat, über die Tochter, die seit Wochen kein Wort mehr gesprochen hat und mit leerem Blick die Decke anstarrt, über den bislang so höflichen Sohn, der auf einmal die Mutter mit gröbsten Schimpfwörtern eindeckt, nicht mehr aufstehen will und wirre Sachen erzählt.
Im Schatten
Angehörige von psychisch Kranken sind – was die Medienberichterstattung angeht – beinahe inexistent. Ihre Sorgen und Nöte werden genauso wenig thematisiert wie die Wichtigkeit ihrer Arbeit. Zu Unrecht, denn ohne den Einsatz der Angehörigen würde die Psychiatrie kollabieren und die Kosten ins Unendliche steigen. Angehörige tragen wesenlicht dazu bei, ambulante Formen in der Psychiatrie überhaupt möglich zu machen.
Angehörige sind folglich wichtige Pfeiler in der Sozialpsychiatrie und ersparen dem Staat viele Ausgaben. Trotzdem werden sie zu wenig einbezogen, zu wenig gehört, zu wenig unterstützt.
Seit über 20 Jahren versucht die VASK, den Angehörigen eine Stimme zu geben, ihnen eine Anlaufstelle und Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Gleichzeitig leistet die VASK Aufklärungsarbeit und plädiert für einen stärkeren Dialog mit der Psychiatrie sowie für die Entstigmatisierung psychischer Krankheiten.
Für weitere Auskünfte: VASK Zürich, Ruth Dual, Präsidentin, Tel. priv. 044 302 89 22 Natel: 078 617 55 40
Sekretariat Tel. 044 240 38 76, www.vaskzuerich.ch , info@vaskzuerich.ch