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Die Beratungsstelle entspricht einem dringenden und zunehmenden Bedürfnis zahlreicher Angehöriger von psychisch Kranken. Diese Beratungsstelle bietet den Angehörigen nicht nur eine professionell geführte, persönliche Beratung und Krisenbegleitung an, sondern sie unterstützt Angehörige, falls notwendig, auch vor Ort. Es handelt sich damit um ein neues und einzigartiges Angebot im Kanton Zürich. Damit wird eine Lücke im sozialen Versorgungsnetz geschlossen und die bereits bestehenden Unterstützungsangebote der VASK erweitert.

Beratungsmodell:
1. Lösungsorientiertes, klientenzentriertes Gespräch
2. Praktische Begleitung bei der Umsetzung von Entscheidungen


Grosser Bedarf und Versorgungslücke
Die psychiatrische Versorgung ist auf die als krank identifizierten Patienten ausgerichtet und kann sich aufgrund ihres Auftrags nicht genügend um die Angehörigen kümmern, die ihrerseits eine Risikogruppe darstellen. Professionell geführte Beratung von Angehörigen gilt zwar als Bestandteil des psychiatrischen Behandlungskonzeptes, ebenso wie in der Allgemeinmedizinischer Behandlung (z.B. bei Krebspatienten). Die Erfahrung der VASK zeigt aber, dass Angehörige sich häufig noch immer aus dem Behandlungskonzept ausgeschlossen sehen und in vielen Fällen auch bei Entscheidungen, die sie mit betreffen, übergangen werden. Auch abgesehen von Kommunikationslücken in der psychiatrischen Versorgung brauchen Angehörige persönlich Unterstützung, um das Krankheitsgeschehen akzeptieren zu können. Wenn Angehörige keine geeigneten Ansprechpersonen finden und alleine mit Schuldgefühlen, Einsamkeit und Verzweiflung kämpfen müssen, können sie kaum positiv zum Entwicklungsprozess der Betroffenen beitragen. Oft fehlen auch einfach die elementarsten, notwendigen Informationen, die helfen, einen geeigneten Umgang mit Menschen zu finden, die an schweren psychischen Störungen leiden. Dies betrifft nicht nur die direkten Angehörigen, sondern auch Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen, Vorgesetzte, also Personen, die zum Bezugsnetz der Krankheitsbetroffenen gehören.


Präventive, gesundheitsfördernde Wirkung
Es ist bekannt, dass die Betroffenen weniger Rückfälle verzeichnen wenn das soziale Umfeld einen adäquaten Umgang mit den krankheits bedingten Veränderungen findet. Die Beratungsstelle kann zum besseren Befinden der Angehörigen und auch zu einem günstigeren Krankheitsverlauf bei den Patienten beitragen. Damit werden Ersparnisse im Gesundheits- und Sozialwesen ermöglicht.


Zentrale Anliegen von Angehörigen sind:
- Die Krankheit bzw. den erkrankten Menschen verstehen und akzeptieren lernen
- Besserer Umgang mit der neuen Situation und der Ungewissheit
- Abgrenzung/Verantwortung gegenüber den Patienten
- Zugang zu eigenen Ressourcen und Erlernen neuer Bewältigungsformen
- Verbesserung der eigenen Lebensqualität / Sorge für eigene Gesundheit
- Beziehungen zum sozialen Umfeld -erhalten, -verändern, -neu gestalten
- Die Probleme aufgrund von Stigma und Isolationen bewältigen.


Kostengünstiges Angebot
Da die Beratungsstelle innerhalb der bestehenden Räumlichkeiten der VASK eingerichtet werden kann, entstehen relativ geringe Zusatzkosten. Trotzdem ist eine kostendeckende Führung, insbes. während dem Aufbau, nicht möglich. Wir sind bestrebt, bei den Nutzern Beiträge an die Beratungskosten zu erheben, jedoch das Angebot allen Angehörigen zu öffnen, auch wenn diese nicht in der Lage sind die Beratung zu bezahlen. Wir sind also auf eine finanzielle Starthilfe angewiesen.